Beinwell – fügt zusammen was zusammengehört meinte man früher
Diese alte Heilpflanze gehört zu den besonders wichtigen Mitteln der naturheilkundlichen Medizin. Schon im Altertum wurde er wegen seiner heilkräftigenden Wirkung u. a. auch bei Verstauchungen oder Quetschungen äusserlich angewendet.
Reichlich vorhandene Schleimstoffe, Alkaloide, Allantoin, Flavonoide, Gerbstoffe, Vitamin B12, Stärke und Pflanzensäuren machen den Wallwurz zu “…unseren unentbehrlichen und besten Kräutern, die die Natur für uns bereit hält.” (Maria Treben „Gesundheit aus der Apotheke Gottes”)
Der Name “Wall” oder „Well” ist germanischen Ursprungs und bedeutet „das Zusammenwachsen”. „Bein“ bezeichnet die Gebeine, die Knochen. Auch der griechische Name Symphytum officinale heisst so viel wie „Ich lasse zusammenwachsen”.
Beinwellwurzel wird äusserlich in Form von Umschlägen und Salben verwendet:
Er wirkt entzündungshemmend bei Knochenhautreizungen, Gelenkentzündungen, Gichtknoten, zur Förderung der Kallusbildung bei Knochenbrüchen, bei Sehenscheidenentzündungen, Arthritis, Quetschungen, Hämatomen, unterstützend bei Thrombophlebitis (oberflächliche Venenentzündungen), Milchbrustgangentzündunge, Drüsenschwellungen sowie zur Behandlung schlecht heilenden Wunden und Furunkel. Abkochungen unterstützend als Mund und-Gurgelwasser bei Paradontose, Rachenentzündung, und Angina. Schlecht heilende und alte Verletzungen an Knochen, Knorpeln, Gelenken, Bändern, Muskeln können mit Wallwurz nachbehandelt werden und schwache Bänder und Muskeln, besonders in den Knien, lassen sich langsam wieder stärken. Ein Umschlag aus Beinwellwurzelpulver, verrührt mit ein wenig Olivenöl und heissem Wasser, auf den ein Heizkissen gelegt wird, schafft Abhilfe bei Sehnenentzündungen, Schwellungen und verlorener Flexibilität.
Äusserlich wird eine Abkochung 1:10 (1 TL = ca. 4g), oder mit heissem Wasser übergossenene, gemahlenen Wurzel als Umschlagspaste verwendet.
Wallwurzsalbe zum selber machen
Zutaten:
300 g Beinwellwurzelpulver, 300 g Olivenöl, 30 bis 40 g Bienenwachs
2 Töpfe, Sieb und Tuch, Löffel, Salbendöschen, kein Zubehör aus Metall!
Zubereitung:
Beinwell in ausreichend Olivenöl auf dem Herd kurz unter dem Siedepunkt köcheln lassen (mindestens 90 min), dann das Ganze abseien, so dass keine festen Bestandteile der Wurzel in dem Öl verbleiben. In einem Topf (am Besten feuerfester Glastopf), der in einem 2. Topf (Wasserbad) auf dem Herd steht, das Beinwellöl zusammen mit der entsprechenden Menge Bienenwachs erwärmen, dabei mit einem sehr sauberen Löffel (kein Metall) die Salbe rühren bis sich beide Zutaten zu einer homogenen Masse verbunden haben. Vor dem Abfüllen in Salbendöschen auf einem Teller die Probe machen (wie beim Geleekochen) und je nach gewünschter Konsistenz, Öl (wenn zu fest) oder Bienenwachs (wenn zu flüssig) hinzufügen. Ich bevorzuge die Beinwellsalbe eher weich, sie lässt sich leicht auftragen und zieht besser ein.